Sonntag, 13. April 2008

mmmhhh lecker...

“Wer ein reichhaltiges Angebot an exotischen Zutaten, schmackhaften Gewuerzen und tollen Fischspezialitaeten a la Suedsee erwartet ist in Papua Neu Guinea am falschen Platz – einfache fade Kost bestehend aus Reis oder staerkehaltigen Knollen bestimmen neben seltsamen Essgewohnheiten, wie in Schweineblut geschwenkten Farnblaettern das Bild.”

So oder so aehnlich beschreiben Lonely Planet und Co das Speisenangebot.
Ich habe hier in Rabaul ganz andere Erfahrungen gemacht. Zwar ernaehre ich mich hin und wieder auch nur von den westlichen oder besser asiatischen Lebensmitteln, die in die Supamakets einzug gehalten haben, also 2 Minute Noodles, Dosenfisch und Armee Cracker… Jedoch habe ich durch die Naehe zu gleich zwei Tolaifamilien oft und viel vom lokalen Essen kennengelernt. Wer auf exotisches Gmuese steht wird PNG lieben. Da waeren zum einen die Sueskartoffelsorten, wie Caucau (wirklich sues) oder Taro (riesen Knollen) oder Singapo (gar nicht so sues, eher wie ne richtige Kartoffel) und dann die sogenannten Greens oder Kumu, das sind Spinat aehnliche Gewaechse, die ueberall als Unkraut oder “Arme Leute Essen” gedeihen und die unwahrscheinlich lecker sind. Das ganze wird meist in Kokosmilch gegart und mit frischem Fisch oder Huehnchen serviert. Ich habe selten nahrhafteres und besser schmeckendes gegessen. Als Gewuerze dienen dabei nur reichlich Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Salz. Der Fisch den man hier vor Ort fangen kann ist auch absolut fabelhaft, Redsnapper, Thunfisch, Makrelen, Schwertfisch alle direkt vor der Haustuere mit kleinen Kanus gefangen. Das ganze koennte so schoen sein, wenn die Locals das ganze zu schaetzen wuessten. Statt dessen kochen sie liebend gerne Reis, der hier nicht waechst und asiatischen Dosenfisch, der scheusslich schmeckt und von minderster Qualitaet ist. Oder sie kaufen die Fischreste von den Fangflotten die im Hafen vor Anker liegen und die ihre Reste stark gesalzen und somit haltbar gemacht gegen Dinge des Alltags mit den Locals auf offener See tauschen. Doch warum moegen die Locals das ganze? Es ist nicht etwa billiger, doch die allumfassende Werbung in den Supamakets und im Radio scheint ihnen ein Gefuehl von westlichem Leben vorzuspielen, zudem sind alle Lebensmittel angeblich mit Vitaminen und wichtigen Naehrstoffen angereichert und sowieso “the mothers choice”. Ich bezweifle, dass die oertlichen Gemuese keine Vitamine haetten. Aber die lokalen Zubereitungsarten, wie zum Besispiel das Mumu (Kochen mithilfe eines heissen Steins, der auf das in Banenblaettr gewickelte Essen gelegt wird) benoetigen ihre Zeit und Aufmerksamkeit.

Schade das PNG diese Traditionen zumindest an den Kuesten zu verlieren droht…

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