Montag, 30. Juni 2008

jetzt mit Diashow

das schönste aus Vanuatu


mit picasa webalben kann ich jetzt bequem Fotos hochladen und mit den Entstehungsorten verknüpfen.

Ihr könnt die Bilder als Diashow sehen oder sie in der Karte anzeigen lassen - Viel Spaß dabei!!!

Mittwoch, 18. Juni 2008

das Beste kommt zum Schluss!?!

Endlich...
nach 5 regnerischen Tagen im winterlichen Sydney sind wir am WE voller wunderbarer Eindrücke  in Deutschland gelandet:) 
Naja das Wetter hier hätte auch besser sein können aber es bessert sich ja so eben und die EM ist in vollem Gange.
Im Flugzeug habe ich meinen Trip aus Langeweile mal in Zahlen gepackt, also hier die Fakten:

1200     °C heiße Lava
100       Tage 
72          Stunden von Frankfurt nach Rabaul
60         Tage Praktikum
22          Starts und Landungen
8           Tauchgänge
7            Inseln
4           mal Fieber
3           aktive Vulkane
2           fiese Blasen
1            unvergessliches Erlebniss


aber halt da war ja noch was...

denn eigentlich war unsere Rückkehr nicht ganz so rosig wie von uns erwünscht.
Am Sonntag Abend ging es für mich in die Notaufnahme des Bundeswehr Zentralkrankenhauses in Koblenz. Ich hatte eine schmerzende Infektion in den Händen und bereits den ganzen Sonntag Fieber. Nun lief das ganze Programm an: Malariatest, Ultraschall, EKG, Parasitenbestimmung undundund 
Schließlich hat Britta dann am Montag noch im Krankenhaus erwähnt, dass wir von zwei Hunden gebissen wurden, so musste sie gleich auch noch da bleiben:(
Heute, nach drei endlos langen Tagen, sind wir dann endlich entlassen worden. Wenn man der ganzen Aufregung etwas gutes abgewinnen möchte, dann könnte man sich über den gründlichen Komplettcheck freuen und der Tatsache dass wir beide weder ernsthafte Tropenkrankheiten noch Parasiten haben und um eine postexponentielle Tollwutimpfung reicher sind.

Jetzt herrscht aber erst einmal genug der Aufregung und für alle, die gerne Fotos sehen wollen sei gesagt, dass wir erst ab 1. Juli wieder Bonner Luft atmen.

Bis dahin!


P.S.: Mitte August geht es zu den Vulkanen Indonesiens - der Blog fährt mit:)

Samstag, 14. Juni 2008

mt yasur







mehr vom Vulkan

Mittwoch, 11. Juni 2008

Auf Tanna

Von Erromango, das wir wehmuetig verliessen, brachen wir nach Tanna auf, unsere vorletzte Station in Vanuatu. Da die beiden Inseln nur etwa 31 km auseinander liegen machte sich unser Pilot anscheinend keine Muehe auf die erforderliche Flughoehe aufzusteigen und so taumelte unsere winzige Maschine in den Turbulenzen auf etwa 900m Hoehe 20min durch die Luft bis wir endlich des Lebens froh Tanna erreichten. Doch diesmal war etwas anders: Eine geteerte Landebahn erwartete uns und keine aesenden Kühe blockierten das Flugfeld. Wir begaben uns in die Stadt Lenakel, die sich gemuetlich zwischen die Haenge des sanft ansteigenden Hochlandes und die schroffe vulkanische Kueste schmiegt. Dort stellten wir unser Zelt an einem der schoensten Plaetze ueberhaupt auf. Direkt am Meer auf einer kleinen Wiese mit Blick ueber Palmen, weisse und schwarze Sandstraende. Lenakel offenbarte ebenso wie der Flughafen, dass Tanna die beliebteste Insel bei Vanuatureisenden ist und dementsprechend gut sieht hier die Infrastruktur aber auch die Preise aus und verantwortlich dafuer ist der Mt. Yasur, aber zu dem spaeter...In Lenakel verbrachten wir viel Zeit bei grandiosem Wetter am Strand (Muschelsammeln) und am Zelt (Lesen, Kaffee und Nudeln geniessen) doch wir wollten mehr. Also buchten wir eine Pferdetour. Nach kurzer Einfuehrung (wir beide haben noch nicht wirklich oft auf Pferden gesessen) ritten wir schon durch die Plantagen und Doerfer hinter Lenakel und besuchten einen der groessten lebenden Organismen der Welt – einen gigantischen Banyan-Baum. Ein Riese, dessen Krone die Groesse eines Fussballfeldes hatte und dessen Stamm mit den vielen Luftwurzeln von mindestens 10 Mann umfasst werden muesste. Danach ritten wir noch in ein traditionelles Dorf wo wir dem arg gebrechlichen Chief Fragen zu dem Leben der Menschen haetten stellen koennen. Doch wir hatten ja schon so viele traditionellere und sogar bei weitem viel abgeschiedenere Doerfer gesehen, so dass uns jegliche Fragerei als peinlich erschien. Mag sein, dass das die grosse Attraktion fuer die Menschen ist, die ausser Port Villa und Tanna nichts anderes besuchen. Die Fragen dann bestimmt Sachen wie: „Wie schaffen sie das blos ohne Strom und Fernseher“. Ausserdem wollten wir weiterreiten. Haben wir dann auch irgendwann gemacht, Trab und Galopp ausprobiert und schliesslich unsere Pferde an den wunderschoenen Sandstrand gelenkt. Nur den Pferden gefiel das gar nicht so gut und die Locals beobachteten unseren Kampf mit den sturren Gaeulen mit sichtlicher Bemunterung. Nach der Tour taten unsere Oberschenkel und Hintern uebrigens noch 3 Tage weh!

Am naechsten Morgen ging es dann von der Westkueste ins Landesinnere. 
Dort angekommen waren wir wie geraedert, Pickuptrip plus Pferdetour gaben uns den Rest. Trotzdem machten wir uns, nachdem wir unser Zelt an der „Jungle Oasis“, einem von Locals betriebenen Bungalow aufgeschlagen hatten, auf den Fussmarsch zum Vulkan. Mt. Yasur erhebt sich in einer Aschelandschaft 390m ueber den Meeresspiegel und gilt als der bestzugaengliche aktive Vulkan der Erde. 
Wollen wir doch mal sehen, ob er haelt was er verspricht!Der Aufstieg zum Krater dauerte etwa 1,5h. Wir passieren kurz vor dem Krater, das bedrohliche Donnern der Eruptionen ist schon zu hoeren, einen Briefkasten mitten in der Aschelandschaft. Die Vanuatu Post hat ihn hier als besondere Touristenattraktion aufstellen lassen - verrueckt!

Wir standen etwa um 5 Uhr auf dem Kraterrand und die Sonne ging langsam unter, waehrend wir die brodelnde Lava in den 3 Schloten
 unter uns und ihre regelmaessigen 50m hohen 
Eruptionen bestaunten. Doch erst als die Sonne gaenzlich untergegangen war entfaltete dieses Naturschauspiel seine ganze Pracht. Die beiden
 Krater wurden in orangenes Licht getaucht und wir warteten mit etwa 10 anderen
 Schaulustigen die Fontaenen ab. 
Immer wenn einer der Schlote das 1200 Grad heisse
 Gestein spukte ging dies mit einem ohrenbetaeubenden Knall und einer heissen Druckwelle einher, die einen ein Stueck
 nach hinten taumeln lies. 
Es war atemberaubend und furchteinfloessend zugleich und die Fotos die dabei entstanden sprechen sicherlich fuer sich:)Am naechsten Tag goennten wir
 uns nach einem 2h Marsch zur Ostkueste, mit ihren weissen Sandstraenden (siehe Bild), noch ein 
einheimisches Essen (das beste das wir je in Vanuatu hatten). 

Um gegen Abend meiner Sucht nach Vulkanen noch einmal zu froehnen, goennten wir uns den Luxus und fuhren wie die
anderen Touristen dieses Mal mit einem 4WD bis auf 500m an den Krater heran, das gibt’s nur auf Tanna – Yasur hat sein 
Versprechen gehalten.

Am Freitag hies es dann Abschied nehmen und wir flogen zurueck nach Efate – wieder einmal Port Vila – diesmal aber nur fuer einen Tag.










bald gibts hier auch videos...

Dienstag, 10. Juni 2008

Bushwalk auf Erromango

Unsere Tour auf die suedlichen Inseln des Archipels begann mit Erromango. Die Insel ist ueber und ueber mit dichtem Regenwald bedeckt und es gibt fast keine Strassen - dafuer aber zwei Flughaefen und wir nahmen uns vor die Insel vom einen Flugfeld zum anderen zu ueberqueren.

Nach dem ueblichen schwindeleregenden Anflug mit der Air Vanuatu fuhren wir mit einem kleinen Speedboat an der Kueste entlang (mangels vorhandener Strasse) vom Airport nach Dillons Bay, unserem Startpunkt. Von hier aus begaben wir uns ohne Fuehrer auf den Weg an die Ostkueste der gruenen Insel, nicht nachdem wir uns aber nocheinmal mit dem Nationalgericht LapLap gestaerkt hatten.




Der Weg begann mit einigen Schwierigkeiten. Neben Flussueberquerungen machten uns vor allem unklare Wegbeschreibungen der Dorfbewohner Sorgen. Wann sollte sich noch gleich die Strasse spalten? Wenn die Erde sich rot faerbt??? Wir erreichten schliesslich nach 9 h Wanderung den Ort "Happylands". So happy war das Dorf jetzt nicht gerade und auch die paar Bewohner konnten uns nicht erklaeren woher der Name kommt. Von dort ging es am naechsten Tag durch immer dichtere Vegetation mit noch ungenaueren Wegbeschreibungen weiter. Diesmal hies es nur lapidar "Am Mangobaum links!"
Doch oft sieht man anders als das bekannte Sprichwort den Baum vor lauter Wald nicht, vor allem in dichten tropischen Busch. Aber auch hier kamen wir nach 5h mit einiger Hilfe, gutem Instinkt und unseren Bislamakenntnissen, die wir in den vereinzelten Doerfern ausprobierten, ans Ziel "South River". In dieser kleinen Oase an einem wilden Fluss, der sich durch ein tiefes Tal in den Pazifik ergiesst, kamen wir aber auch nicht ohne Verluste an.

Meine Blase am Fuss war inzwischen gut entzuendet und bescherte mir leichtes Fieber und im letzten Dorf (quasi auf der Zielgerade), wurden wir beide beim Haendeschuetteln mit den Dorfbewohnern von den ueberall umherstreunenden Hunden hinterruecks in die Wade gebissen.

Glueck im Unglueck, die Hunde schienen sauber und ohne Tollwut und nach Vergewisserung der Tetanusimpfung und Desinfektion der Wunde blieb nicht mehr als ein riesiger blauer Fleck an Brittas Bein.

Schliesslich stand die letzte Etappe an! Entlang des South Rivers jetzt quer ueber die Insel durch den Regenwald. Da es hier keine erkennbaren Wege mehr gab, gingen wir diesmal mit Fuehrer.

Schliesslich machte der Regenwald seinem Namen noch alle Ehre und es regnete in Stroemen waehrend wir aif spiegelglatten, schlammigen Wegen wanderten, insgesamt fuenfmal den Fluss teils huefttief durchwateten und ueber und unter Baeumen hindurch kletterten.

Es war ein riesen Spass und eine elende Schinderei zugleich. Aber die Aussicht auf eine warme Nacht in unserem Zelt und die fantastischen Impressionen im Regenwald liessen die 9h Strapazen an diesem Tag vergessen. Am Abend des 4. Tages auf Erromango kamen wir also nach etwa 25h Wanderung und mickrigen 50km in Ipota an der Ostkueste an, was der extremen Topographie dieser bergigen Insel zu Schulden war.


Voller wunderbarer Eindruecke aus dem Wald und von den vielen freundlichen Menschen in den Doerfern und auf den Wegen. Wir waren eigentlich immer das Ereigniss schlecht hin, wenn wir ein Dorf betraten und alle bestaunten uns mit grossen Augen waehrend wir das Zelt aufbauten und mit unserem kleinen Kocher unser Essen zubereiteten. Wenn wir dann auch noch auf Bislama erzaehlten wo wir herkamen und welchen Weg wir fast ohne Hilfe gegangen waren, waren sie voller Erstaunen, vor allem fuer Britta, die immer wieder als "strongfella woman" bezeichnet wurde - es gibt nicht viele Weisse die in diesen Doerfern vorbei kommen und von denen hat wohl noch nie eine Frau einen grossen Rucksack auf dem Ruecken gehabt;)
Sie vergessen dabei, dass sie ihre eigenen Frauen mit weit groesseren Lasten in den Dschungel schicken;)

Der Abschied von Erromango viel schwer, zumal wir auch in Ipota wieder wunderbare Menschen kennengelernt hatten und uns dort einen Tag nochmal richtig von den Strapazen erholen konnten. Schliesslich wurden wir noch in die oertliche Schule eingeladen, wo wir vor 50 Schulkindern (allen Klassen) ueber unsere Studienfaecher erzaehlten. Britta sollte den Kindern ein ausgeglichenes Essen in den Tropen erklaeren (nicht ganz ohne Schwierigkeiten, bei der einseitigen Auswahl der Zutaten) und ich durfte ueber Vulkane und Tsunamis referrieren (Juhu!), ob die aufgeregt in den Schulbaenken zappelnden Kinder ein Wort verstanden haben wissen wir nicht wirklich, aber fuer unsere Muehen gabs nachher Kekse (Britta freute sich sehr) und wir versprachen ein Packet mit alten Englischbuechern und einem Poster der deutschen Nationalelf (irgendwie stehen hier alle auf Ballak) aus Deutschland zu schicken.
Als das Flugzeug von dem kleinen Flugfeld abhob und wir unter uns diesen dichten gruenen Teppich sahen wussten wir, dass unser Abenteuer noch nicht zu Ende war. Die naechste insel, tanna, wuerde wieder einiges fuer uns zu bieten haben!!!