Sonntag, 31. Januar 2010

Wandern in Schottland, das Pradies an Ecuadors Kueste und viel Zeit zum Lesen

Nachdem wir Cuenca im Hochland verlassen hatten verschlug es uns nocheinmal in einen Nationalpark.
Der cajas nationalpark ist eine vor 15000 Jahren durch Gletscher gescahffene Landschaft mit unzaehligen Seen. Auf etwa 4000 Hoehenmetern gibt es hier etwa 1,4 Seen/km2...
Die Landscahft mit ihren schroffen Granitdomen, den Suempfen und der kargen Vegetation aus Paramostraeuchern erinnerte irgendwie an das schottische hochland.
Die Wanderungen in dieser Landscaft haben wirklich gut getan, auch haben wir nochmal einen Berg mit knapp 4300 m bestiegen!!! Uebernachtet wurde in einer wackligen rangerbude wo wir Tim trafen. Tim ist ein junger symphatischer Amerikaner, der irgendwie an die Menschenfaenger der Religion verloren ging. Vielleicht ist er aber einfach nur unglaublich auf Drogen gewesen als er beschloss sein californisches Surferleben aufzugeben, sein baseballstipensium am College hinzuwerfen und einer goettlicehn Vision folgend sich nach cajas ins absolute Niemandsland begeben hat. Hier wartet er nun schon seit zwei Wochen auf ein weiteres goettliches Zeichen um seinen Weg fortzusetzen. ich hoffe nur dass er im Tram auch wirklich richtig aufgepasst hat...
Immerhin gibts in Cajas nun wirklich nicht viele Zeichen, weshalb wir oft unsere Wanderwege verloren haben;) Aus Angst, wir koennten sein Zeichen sein, nachdem er uns eines Morgens mitteilte Gott haette ihm Bilder fuer uns gegeben (Joe ist Eis, ich bin Nebel) beschlossen wir daher uns nicht allzu intensiv mit ihm zu beschaeftigen - nicht das wir sein goettliches Zeichen sind und er anfaengt uns zu folgen:)

Schade um diesen netten, durchaus aufgeschlossenen und keinesfalls fundamentalistischen Menschen, da sitzt er nun im Nirgendwo und wartet bis an sein Lebensende und laesst sich dabei auch noch sein Zelt klauen (Gott prueft ihn wirklich hart...)

Danach ging es fuer uns dann in einem 12 Stunden bustrip von Cajas ueber die riesen hafenstadt Guyaquill an die Pazifikkueste - genauer Puerto Lopez.

Hier verbringen wir nun usnere letzten tage in Ecuador am Strand in der haengematte liegend, gehen schnorcheln und vielleicht nochmal wandern. Das Pardies kann zugleich so schoen und umkompliziert wie langweilig sein - ich bin einfach kein Strandluemmler...

Nur durch eine nicht ganz unerwartete Erkrankung (ja man sollte hier keine Fruchtsaefte mit Eis konsumieren) bin ich gezwungen die Tage lesend in der Haengematte zu verbringen, waehrend Joe sich auf der Toilette austobt - morgen sollte seine Ruhr aber dank der Hammerpillen von el medico Chinito wieder gelindert sein udn weiter gehts entlang dieser Traumkueste - eine Woche bleibt usn noch...

Donnerstag, 28. Januar 2010

Busfahren in Ecuador

Immer nur berichten was wir hier grade machen, wo wir hier morgen sein werden und und und...
Warum nicht mal Geschichten aus dem ecuadorianischen Alltag? Ich spreche zwar immer noch leidlich Spanisch und kann den Leuten die Geschihten leider nicht erfragen aber ich bin ein aufmerksamer Zuschauer und so kann ich beschreiben was ich auf den Strassen sehe, denn hier spielt sich das Leben in diesem quirligen Land ab.

Im Bus zum Beispiel. Da gibt es endlos viele Busunternehmen mit farbenfrohen, recht modernen Grossraumbussen, die in einem wirklich modernen geordneten System fast alle Ortschaften in regelmaesigen Abstaenden miteinander verbinden. Will man mit, geht man entweder zu einem der grossen Busterminals, wo man an Fahrkartenschaltern ein Ticket loest oder man wartet einfach am Strassenrand auf den naechsten Bus, winkt, ruft dem Beifahrer, der in der verlangsamenden Fahrt seinen Kopf aus der Tuer steckt sein Ziel zu und steigt dann schnell ein.

Am Busbahnhof angekommen muss man sich eigentlich um gar nichts kummern, kleine Boten flitzen, den Zielort ihres Busunternehmens in schnellem Stakkato rufend durch die Hallen und lotsen so ihre potentille Kundschaft in sekundenschnelle zum richtigen Bus. Im Bus macht es sich der Ecuadorianer schnell bequem. Die Sitze werden angewinkelt, die Habseeligkeiten ausgebreitet und dieverse kleine Familienmitglieder auf den Schoessen verteilt. Extra Sitzplaetze besetzen fuer die Kleinen ist nicht drin, denn abgefahren wird in der Regel erst wenn der Bus bis auf den letzten Platz gefuellt ist.
Derweil dudeln froehlich/traurige spanische Schnulzenschlager in Tornadolautstaerke aus den Lautsprechern und die Fenster werden alle fest verrammelt oder aufgerissen, je nachdem ob man im kalten Hochland oder an der warmen Kueste ist.

Sucht man ein Gespraechsthema mit einem Ecudorianer, ist man immer gut beraten darueber zu reden wie kalt es grade ist und wo es noch kaelter gerade ist. Das ganze wird mit einem gespielten froesteln und einem "mas friooo!!!" quitiert - unvierselle Voelkersprache :) - Jaja der Ecuadorianer friert nicht gern - kein Wunder dass hier der Ursprung des warmen Alpaca Ponchos liegt...

Ist der Bus aus der Stadt herausgefahren beginnen auf einmal an den Strassenecken fliegende Haendler in die Busse einzusteigen. Die schnellen unter ihnen preisen Eis, gebratenes Fleisch oder Bananen oder Getraenke an. Dazu flitzen sie einmal durch den engen Busgang voll beladen mit Ware und rufen diese mit samt Preis mit einem Tempo entgegen, dass man einfach gewillt ist schnell zuzugreifen bevor die Chance vorbei ist und sie 500m weiter bei verlangsamter Fahrt wieder aus dem Bus springen.
Die langsamen und gewieftetsten hingegen steigen ein, bitten um Abschaltung des Radios und beginnen dann mit ihrer Show:
In lang ausholender Rede wird jetzt das neue Wunderprodukt, dass nur heute in diesem Bus zu erwerben sein wird angepriesen. Besonders die Herren sollten jetzt aufpassen, denn ihre Damen werden sie damit zur gluecklichsten Señora in ganz Ecuador machen.
Nach etwa 15 minuten Geschwafel ueber die Vorteile des produktes wird dann endlich aus einer Bauchtasche das ersehnte gezueckt. meist billiger Kunstschmuck mit kitschigen herz und Delfinformen. JEtzt bekommt jeder eins dieser Wunderschmuckstuecke in die hand, potentille kauefer haben jetzt schon mal eine Verhandlungsgrundlage weniger und sind noch eher gewillt es zu kaufen. Ein weiterer Salmon ueber die tolle Verabeitung und dne nur heute geltenden Aktionspreis wird gereicht zusammen mit Ovationen fuer die ersten schwach gewordenen Kauefer. Das sport natuerlkich zum kauf an, zumal die Latinaherzen grade beim Halten des Billigschmucks hoeher schlagen. uns so verkauft das Schlitzohr nach etwa einer halben Stunde doch tatsaechlich mindestens 10 Schmuckstuecke zu einem Vielfachen seines Einkaufspreises und verlaesst den bus wieder - die halbe Stunde fahrt gabs fuer ihn dann auch noch kostenlos:)

Kurz darauf wird dann in der Regel der Fernseher im bus eingeschaltet. Es gibt entweder uebertrieben laute Kinderulkgeschichten oder, deutlich haeufiger, ohrenbetaeubende Mord-, Explosions- oder Weltuntergangsszenarien. Der Suedamerikaner hats halt gerne laut, wer will denn schon im Bus Lesen oder Ruhen???
Die Sprache spielt bei den Filmen uebrigens keine Rolle, Englisch Spanisch, Englisch mit russischen Untertiteln? kein Problem - Gewalt und Krach sind universal zu verstehen. Buecher? Fehlanzeige! Man laesst sich halt gerne bedudeln - vll ist das
Leben dann einfacher zu ertragen...

Bezahlt wir uebrigens eher nach Zeit als nach Entfernung - bisher etwa 1 Dollar / Stunde. Wer im Bus kauft faehrt guenstiger... Warum? Dann geht das Geld meist nicht an die Bus Company, oder die flinken Botenjungs im Terminal, sondern direkt in die Taschen von Fahrer und Beifahrer - ein gutes Geschaeft fuer jeden also...

Sonntag, 24. Januar 2010

Riobamba - Alausi - Sibambe - Alausi

Der Tren Narriz del Diabolo. The Devils Nose Train:

Eigentlich ohne viel Kommentare... Eine Zugfahrt in Ecuador von Riobamba nach Alausi. Mit einer Zwischenstrecke, die so steil und eng ist, dass man es sich nicht erlauben konnte Kurven in den Berg zu schlagen. Die Bahn faehrt also Zickzack mit vielen Weichen mal vorwaerts mal rueckwaerts...

Eine echte Touristenatraktion 3 mal die Woche. Von einem sonstigen funktionierenden Bahnsystem ist in Ecuador eigentlich nichts mehr zu sehen. Busse sind viel Wartungsaermer und kommen uebrall hin...

So bleibt als klaeglicher Rest des einstigen stolzen Bahnsystems dieser Toursitenzug, der in Wirklichkeit auch nur ein alter Mercedesbus auf Kufenraedern ist :)





Artikel im Netz zu Ecuador...

Auf Spiegel Online/Merian gibt es zurzeit inmteressante Artikel zu Ecuador.

Unter anderem ueber Cuenca, wo wir uns gerade befinden... Sehr lesenswert. Vorallem der Artikel ueber den Panama Hut der, wer haette es gedacht, eigentlich aus Ecuador stammt. Ein Hut mit falschem Namen also.

Diese Meiiterwerke der Flechtkunst sind so dicht gewebt, dass sie nicht nur Sonne, sondern auch Regen komplett abhalten koennen.
Spitzenexemplare koennen schonmal 500 Dollar kosten. Bestellungen nehme ich gerne entgegen.

Merian

Yana Cocha

Nach der Radtour Richtung Puyo und einer Nacht in einem schaurig schaebigen Hostel ging es am naechsten Tag in die Auslaeufer des Amazonasdschungels. 15 Autominuten von Puyo entfernt liegt naemlich das Animal Refuge Yana Cocha fuer verletzte und verstossene Haustiere aus dem Dschungel. Inge, eine Freundin von Britta und mir arbeitet dort als Tierwissenschaftlerin. Das ganze Projekt umfasst etwa 60 Ha an Gehaegen, Inseln und Teichen in denen sich Affen, Meerkatzen, Papagaien, Kaimane und auch Wildkatzen tummeln. Sie alle wurden zumeist von der Polizei als Haustiere in Wohnungen aufgelesen oder an den Strassen, die den ecuadorianischen Dschungel durchziehen angefahren und dann vorbei gebracht. hier werden sie von 4 festen Angestellten und 3-6 Freiwilligen wieder aufgepaeppelt und wieder ausgewildert.
Ein schoenes Projekt, waeren da nicht die Toursiten die ein notwendiges Uebel zur Finanzierung des Refuges darstellen. Sie machen Krach und fuettern die Tiere mit allem moeglichen Unsinn und sind Inge ein Dorn im Auge. Neben ihnen ist die einzige Einnahmequelle die Tatsache, dass die Volounteers fuer ihren mehrwoechigen Einsatz im Refuge bezahlen muessen. Wer 150 Dollar pro Woche zahlt darf helfen und bekommt eine Huette und Verpfelgung auf dem Gelaende... Da muss man schon sehr idealistisch sein...

Und so verwunderte es nicht, dass wir auch direkt zum vollen Arbeitseinsatz eingeteilt wurden: Fischteiche im stroemenden Regen ausheben, Kanthoelzer durch den Wald schleppen, Essen fuer die Tiere aus Genuese und Obst nach strengen Diaetplaenen erstellen und Affenscheisse aus Kaefigen kratzen. Das war mir ein wenig zu nervig und so hab ich mich bei der Fuetterung auf der Affeninsel mal eben mit einem gekonnten Sprung in den umgebenden Graben aus Schlamm und Affenkot von der Arbeit verabschiedet ;)

Am Abend haben wir dann bei einem deftigen Essen, viel Bier und einem schoenen Lagerfeuer zusammen gesessen und viel erzaehlt...

Am naechsten Tag konnten wir uns dann aber jedoch schnell wieder verabschieden, froh nicht noch mehr arbeiten zu muessen ;) Joe wurde schon ganz ungeduldig - koerperliche Arbeit scheint wohl nichts fuer ihn zu sein, wovon die Blasen an seinen Haenden eine Geschichte erzaehlen koennen.

Danach gings dann wieder zurueck nach Baños, wo der aktive Vulkan Tungarahua noch auf uns wartete...

Die 3 Dollar Volcano Sightseeing Tour im nebel ist ein echter Geheimtipp;)

Baños von oben...

Zu sehen gabs nichts ausser etwa 300 reingelegten Touris, die sich im Nebel auf dem Berg um ein Lagerfeuer scharrten, so entstand wenigstens diese sektisch anmutende Abendzsene fuer dieses Foto und wenig spaeter gings mit langen Gesichtern wieder zurueck in die Stadt...




Hier noch der link zu Yana Cocha: Wer ein Praktikum im Herzen Ecuadors sucht und Tiere echt gern hat wird hier fuendig:

Yana Cocha

Bilder von Yana Cocha reiche ich nach... Die Kameras sind mit mir in den Tuempel gestuerzt, leben aber noch ;)

Donnerstag, 21. Januar 2010

von Baños nach Puyo mit dem Mountainbike...

Nachdem wir Baños als wohlverdiente Pause bestens genutzt haben gings am Montag mit zwei geliehen Mountainbikes Richtung Puyo. Das sind etwa 60km mit etwa 1000 Hoehemeter Differenz, eine schoene Downhill-strecke auf den ersten 20km. Es ging dabei zwar oft an der vielbefahrenen Strasse entlang und nicht selten wurde man von hinten von den riessigen Trucks und den hunderten Bussen angehupt und dann scharf ueberholt...




Bridgejump






auf dem weg

Wenn jedoch der Weg von der Strasse wegfuerhte, wie es zum beispiel an den unbeleuchteten Tunneln der Fall war, an denen der radfahrer aus sicherheitsgruenden aussenrum geleiten wurden, dann wurde die Strecke geradezu paradiesisch. Durch eine atmende gruene Landschaft mit einem reissenden Fluss, auf dem Rafting und Canyoning angeboten wurden, fuerte der Weg. Dutzende bruecken oder Seilbahnen kreuzten den Strom und unzaehlige Wasserfaelle stuersten von den hoeheren Plateaus runter in den Fluss - der aufregendste unter ihnen, der cascada del diabolo - der Teufelswasserfall!







ein unglaubliches spektakel...

die restlichen 40km waren dann leider nicht mehr so spektakulaer und leider ging es auch nicht mehr nur bergab, BAer gegen Abend erreichten wir dann endñlich die trostlose Arbeitersiedlung Puyo, wo wir unsere Raeder in den naechstbesten Bus wieder hinauf nach Baños steckten.

baños

So wir sind seit dem letzten wochenende in Baños, dem Phuket von Ecuador und haben hier erstmal zwei tage komplett entspannt. Die heissen Thermen haben aber auch sehr dazu eingeladen. Von der Dachterasse unseres Hostels aus sieht man einen wunderschoenen Wasserfall der durch sattes Gruen in die Tiefe rauscht und an dessen Ende sich das thermalbad der Stadt befindet. hier heisst es fuer die Einheimischen sehen udn gesehen werden wenn nach Anbruch der Dunkelheit die Pforten oeffnen und man abwechselnd von einem 60 Grad Becken in eins mit nur gefuehlten 15 Grad steigt.

Unser Hostel selbst hatte eine Art tuerkischen Dampfbad zu bieten. Fuer 2,75 Dollar wurde man bis zum kopf in einen Holzklasten gesteckt, der ordentlich mit einem aetherischen Dampf angeheizt wurde. Danach abwechselnd mit kalten nassen handtuechern abreiben und von Pablo, dem ruppigen Dampfbadwaechter die Fusssohlen mit einem harten Wasserstrahl abspritzen lassen. Wie das kitzelt!!!


Ansonsten war die Stadt hier am We die reinste partymeile. Mit vielen Diskos, Fastfoodrestaurants und einer Menge Tour Agencies, die vom Rafting uebers Canyoning und Bridgejumping so ziemlich alles bieten. Das war alles eher nichts fuer uns - ausser vll die fastfood laeden auch wenn ich Huenchen mit Reis nicht mehr riechen kann...

Fruehstueck im Hostel

der Wasserfall in Baños

Am Montag dann ging es von Banos auf einer 60km Downhill Strecke nach Puyo...

Samstag, 16. Januar 2010

der cotopaxi




Das Objekt der Begierde, von unserem hostel aus...

Im Schein der Stirnlampen geht es los. 200 Hoehenmeter durch knoecheltiefe Aschenhalden. Nach etwa 1,5 h ist der Boden gefroren, der Gletscher beginnt. Uebermuedet ziehen wir die Steigeisen ueber unsere Schuhe...

zuvor waren wir um 12 uhr Nachts aufgestanden, haben uns muehevoll nach 6 stunden, in denen man kaum ein Auge zu bekommen hat, aus den Schlafsaecken gequaelt,
4 Schichten Kleidung angezogen, die Ausruestung gecheckt...
Eispickel, Steigeisen, proviant, Stirnlampe, Ersatzbatterien, Handschuhe Ueberhandschuhe alles parat.

Ein schneller Imbiss, der nicht die trockenen Kehlen runter will, ein wenig heisser Tee - dann geht es los vom Refugio Jose Ribas (4800m NN) auf den Cotopaxi (5879m NN)- es ist 1 uhr nachts, minus 10 grad, ein eisiger Wind peitscht durch die Luft.
Unter uns erkennen wir zahllosen die Lichter Quitos ueber uns ist es sternenklar.

Nachdem wir den Gletscher erreicht hatten begann der Aufstieg zunaechst leichter zu werden, die Eisen griffen gut im frischen Schnee, der den Gletscher bedeckte, einige Vorspruenge gaben Windschatten.

Nach etwa 3 Stunden und nun etwa 5400m wird es jedoch immer steiler, die Gletscherspalten haeufiger, der wind eisiger. inzwischen peitschen uns kleine eiskristalle ins gesicht, die Eisen greifen zwar, doch jeder Schritt ist durch die steilen flanken eine Ueberwindung wert. Mein rechter Fuss friet - der dicke Zeh ruehrt sich kaum noch (ich glaub da sitzt jetzt ne kleine Forstbeule - danke Falkesocken - von wegen "Expedition"). Mein Magen faengt an zu streiken.

Nach weiteren 300 Hoehenmetern, fuer die wir fast 2,5 h gebraucht haben, glaube ich mich uebergeben zu muessen. Kein Kopfweh aber zemliche Magenprobleme, sowie staendiges Zittern deuten auf die Hoehenkrankheit hin - nicht schon wieder! dabei muesste ich doch gut akklimatisiert sein...


unsere Akklimatisierung auf dem 4700m hohen Ruminaui...



fuer alle geologen, sind das nicht schoene sills und dykes?

Unser Guide mit dem joe und ich die Seilschaft bilden macht mir auch keine Hoffnung. Es gehe noch 250m steil weiter, der Wind wuerde auch nicht besser - man solle umdrehen. Zu diesem Zeitpunkt hat Joe noch Kraft und keine Probleme mit der Hoehe - wir drehen um - ich bin masslos enttaeuscht - kann aber kaum einen Fuss vor den anderen setzten und weiss dass es besser so ist.

Hundert Meter tiefer treffen wir eine andere 2er Gruppe mit Guide - Ich bekomme kaum mit was passiert aber wenig spaeter bin ich mit einem anderen Deutschen angeseilt und Joe mit dessen Partner wieder zurueck auf den Weg zum Gipfel. Von nun an muss ich vorne weg den mueden Deutschen und den Guide nach unten bugsiren. Der Guide muss hinten gehen damit er uns im Falle eines Sturzes abfangen kann. Aber ich hab doch keine Ahnung wo es hier im Schnee langgehen soll...

Wenig spaeter geht die Sonne auf. Wir sind zu diesem Zeitpunkt wohl die einzigen, die den Sonnenaufgang geniesen koennen, die anderen sind auf der Rueckseite des Berges und kommen nicht rechtzeitig auf den Gipfel. Wenigstens dass entschaedigt.

5660m hab ich geschafft - knapp 200m vor dem gipfel aufgegeben. Jetzt geht es mir mit zunehmender Sauerstoffkonzentration beim Abstieg sehr gut und ich geniese den Weg nach unten, auch wenn es noch einige heikle Abschnitte zu ueberqueren geben sollte.

Derweil hat Joe nun eine Seilschaft mit einem besseren Guide. Dieser goennt den beiden endlich eine verdiente Pause in einem windgeschuetzten Bereich zur Energieaufnahme - die haette ich auch gebrauchen koennen. 2h spaeter stehn sie auf dem Gipfel. Ich hab mich fuer ihn gefreut bin aber auch verdammt traurig - aber mein Koerper akklimatisierte an diesem Tag einfach nicht richtig :(

hier noch ein paar bilder vom tag - joes gipfelbilder kommen auch bald...


ganz schoen fertig der typ...



der sonennaufgang - am horizont der 5700m hohe Atisana

ein leben an den haengen des cotopaxi

auf 3500meter ueber dem Meer erhebt sich das gruene Hochland rund um den Cotopaxi. Weite Graslandschaften, vile Huegel, erloschene Stratovulkane mit von Gletschern zerfurchten Flanken saeumen den perfekten Kegel des Stratovulkans.

Eine satte gruene Wiesenwelt, bevoelkert von Lamas, Kuehen, Pferden. Ausgedehnte Landwirtschaft, einzelne Pinienwaeldchen, Wasserfaelle die Baeche voller Forellen speisen...



In dieser Umgebung haben wir die letzte woche buchstaeblich unser zelt aufgeschlagen. Auch wenn es nicht unser eigenes, sondern ein gemietetes vom Hostel Secret Garden Cotopaxi, am Fusse des erloschenen Vulkans Pasochoa, war.

Wer will denn schon in einem Dorm schlafen, wenn er in einem Zelt mit Ausblick auf den Cotopaxi aufwachen kann...?



Das Hostel dass sich knapp vor den Grenzen des Nationalparks erstreckt wurde voin Tarquin und Katherine, einem Australier und einer Ecuadorianerin als Ableger ihres Quitoer Hostels vor nicht mal zwei Jahren mit einheimscher Hilfe gebaut.
Kleine strohgedeckte und grellrote huetten, alle mit Kamin beheizt, selbstangebautes gemuese, eigene tiere und eine Komposttoilette machen es zu einem echten eco resort.

Das Essen und die Atmosphaere im Hostel waren einfach nur urgemuetlich. bei temperaturen um die null grad draussen nach sonnenuntergang sasen wir drinnen zusammen mit immer nur einer handvoll gaesten, dem netten personal und genossen das perfekte essen der Hausherrin.

Tagsueber war das Hostel und die Gegend der perfekte Outdoorer Traum. Mountainbiking, Reiten, Vulkanbesteigung und eine Tour zu einem Wasserfall wechselten sich in der letzten woche mit relaxen in den haengematten ab. Was will man mehr...




ach und dann war da ja auch noch unsere Cotopaxi Besteigung - unser eigentliches Ziel!

Aber dazu im naechsten eintrag mehr!

Sonntag, 10. Januar 2010

erster 4000er - erste kopfschmerzen :(

der zweite tag in quito...


den ersten haben wir noch traditionell mit stadtbummel verbracht und uns erst mal in der hoehensonne die nasen verbrannt :)


Blick von unserer dachterasse

den zweitenn hielten wir es schon nicht mehr in quito aus. wir haben die tour zum cotopaxi mit aufentahlt im nationalpark fuer naechste woche gebucht. wir uebernachten im secret garden cotopaxi - im permanent aufgestellten zelt und dann gehts auf den rumaninho - man verzeihge wenn es falsch geschreiben ist. Der 4700er dient zur akklimatisation. das hostel liegt auch schon auf 3500. quito zum vergleich liegt auf 2800 und hier hatten wir bis gestern keine probleme. Heute jedoch sind wir mit eienr ultra modernen seilbahn auf 4000 aus dem steilen tal von quito gefahren. von dort uehrte ein 3h trekkingtour auf den vulkan pichincha - sozusagen quitos hausberg. Es war eine tolle wanderung durch nebel udn eine unwirtlich landschaft mit eingen kletetrpassagen. wir haben zwar die ganze zeit den gipfel nicht gesehen auch als wir dann auf 4700m drauf standen aber einen geocache gabs unterwegs zur belohnung :)



auf dem trek

Beim abstieg setzte es dann ein: leichter Schwindel, Kopfweh...

- dier seten symptome der milden hoehenkrankheit. Wir wussetn jetzt muessen wir schnell wieder ins tal - die seilbahnfahrt war dann nicht mehr so toll aber wir wollten einfach nur noch runter...



der berg lag dauerhaft im nebel...


die letzten drei stunden lagen wir dann mit kopfweh im bett. Jetzt gehts wieder besser und mit mate tea, einer dusche und viel wasser wirds bald wieder bergauf gehen (im wahrsten sinne des wortes)

das war allerdings eine gute lehre. wir gehen es jetzt etwas langsamewr an und cotopaxi wird mit usneren akkklimatisationstops nicht vor mitwoch nacht angegangen (wir wollen zum sonennaufgang oben sein)

@ jakob wir nehme leider doch die nordroute - das war einfach logistisch besser zu machen und ist auch sicherlich ne feine sache...

am freitag in einer woche gibts dann bilder!!

wir sind dann in banos suedlich des cotopaxi.


Nachtrag am Sonntag - uns gehts bestens und nix steht uns mehr im wege;)

Cotopaxi wir kommen

Freitag, 8. Januar 2010

gut angekommen

sind gut gelandet - sehr schoen das hostel aber mehr gibts dann morgen...


im uebrigen sollte iberia nicht die erste wahl bei 14h fluegen sein - so ein miserables boardprogramm, genervte stuarts und uralte maschinen - aber schoen gelandet sind wir trotzdem auf einem der gefaehrlichsten flughaefen der welt - da kann man auch verstehen dass hier noch geklatscht wird bei der landung - kennt man ja sonst nur von TUI Fluegen nach Palma ;)

das hostel ist der hammer - aber die gesamte lonely planet leserschaft ist hier - naja war ja auch authors choice im lp...

Sonntag, 3. Januar 2010

Ecuador

Die nächsten Vulkane wollen erkundet werden.





Diesmal haben es mir die Vulkane der ecuadorianischen Kordilierre angetan. Dise majestätischen Stratovulkane erheben sich über das andine Hochland und sind über 4000 m hoch. Mein Freund Joe und ich wollen einige davon besteigen - auf dem plan steht zunächst der perfekte Kegel des Cotopaxi mit seinen 5980m.

Am 6.1.2010 geht unser Flug mit Lan Chile über Madrid nach Quito.
Nach zwei Tagen Reise wollen wir dann erst mal im Secret Gardens Hostel (siehe link) ein paar tage entspannen und uns auf 2800 Höhenmetern akklimatisieren.


The secret gardens Quito: