Mittwoch, 11. Juni 2008

Auf Tanna

Von Erromango, das wir wehmuetig verliessen, brachen wir nach Tanna auf, unsere vorletzte Station in Vanuatu. Da die beiden Inseln nur etwa 31 km auseinander liegen machte sich unser Pilot anscheinend keine Muehe auf die erforderliche Flughoehe aufzusteigen und so taumelte unsere winzige Maschine in den Turbulenzen auf etwa 900m Hoehe 20min durch die Luft bis wir endlich des Lebens froh Tanna erreichten. Doch diesmal war etwas anders: Eine geteerte Landebahn erwartete uns und keine aesenden Kühe blockierten das Flugfeld. Wir begaben uns in die Stadt Lenakel, die sich gemuetlich zwischen die Haenge des sanft ansteigenden Hochlandes und die schroffe vulkanische Kueste schmiegt. Dort stellten wir unser Zelt an einem der schoensten Plaetze ueberhaupt auf. Direkt am Meer auf einer kleinen Wiese mit Blick ueber Palmen, weisse und schwarze Sandstraende. Lenakel offenbarte ebenso wie der Flughafen, dass Tanna die beliebteste Insel bei Vanuatureisenden ist und dementsprechend gut sieht hier die Infrastruktur aber auch die Preise aus und verantwortlich dafuer ist der Mt. Yasur, aber zu dem spaeter...In Lenakel verbrachten wir viel Zeit bei grandiosem Wetter am Strand (Muschelsammeln) und am Zelt (Lesen, Kaffee und Nudeln geniessen) doch wir wollten mehr. Also buchten wir eine Pferdetour. Nach kurzer Einfuehrung (wir beide haben noch nicht wirklich oft auf Pferden gesessen) ritten wir schon durch die Plantagen und Doerfer hinter Lenakel und besuchten einen der groessten lebenden Organismen der Welt – einen gigantischen Banyan-Baum. Ein Riese, dessen Krone die Groesse eines Fussballfeldes hatte und dessen Stamm mit den vielen Luftwurzeln von mindestens 10 Mann umfasst werden muesste. Danach ritten wir noch in ein traditionelles Dorf wo wir dem arg gebrechlichen Chief Fragen zu dem Leben der Menschen haetten stellen koennen. Doch wir hatten ja schon so viele traditionellere und sogar bei weitem viel abgeschiedenere Doerfer gesehen, so dass uns jegliche Fragerei als peinlich erschien. Mag sein, dass das die grosse Attraktion fuer die Menschen ist, die ausser Port Villa und Tanna nichts anderes besuchen. Die Fragen dann bestimmt Sachen wie: „Wie schaffen sie das blos ohne Strom und Fernseher“. Ausserdem wollten wir weiterreiten. Haben wir dann auch irgendwann gemacht, Trab und Galopp ausprobiert und schliesslich unsere Pferde an den wunderschoenen Sandstrand gelenkt. Nur den Pferden gefiel das gar nicht so gut und die Locals beobachteten unseren Kampf mit den sturren Gaeulen mit sichtlicher Bemunterung. Nach der Tour taten unsere Oberschenkel und Hintern uebrigens noch 3 Tage weh!

Am naechsten Morgen ging es dann von der Westkueste ins Landesinnere. 
Dort angekommen waren wir wie geraedert, Pickuptrip plus Pferdetour gaben uns den Rest. Trotzdem machten wir uns, nachdem wir unser Zelt an der „Jungle Oasis“, einem von Locals betriebenen Bungalow aufgeschlagen hatten, auf den Fussmarsch zum Vulkan. Mt. Yasur erhebt sich in einer Aschelandschaft 390m ueber den Meeresspiegel und gilt als der bestzugaengliche aktive Vulkan der Erde. 
Wollen wir doch mal sehen, ob er haelt was er verspricht!Der Aufstieg zum Krater dauerte etwa 1,5h. Wir passieren kurz vor dem Krater, das bedrohliche Donnern der Eruptionen ist schon zu hoeren, einen Briefkasten mitten in der Aschelandschaft. Die Vanuatu Post hat ihn hier als besondere Touristenattraktion aufstellen lassen - verrueckt!

Wir standen etwa um 5 Uhr auf dem Kraterrand und die Sonne ging langsam unter, waehrend wir die brodelnde Lava in den 3 Schloten
 unter uns und ihre regelmaessigen 50m hohen 
Eruptionen bestaunten. Doch erst als die Sonne gaenzlich untergegangen war entfaltete dieses Naturschauspiel seine ganze Pracht. Die beiden
 Krater wurden in orangenes Licht getaucht und wir warteten mit etwa 10 anderen
 Schaulustigen die Fontaenen ab. 
Immer wenn einer der Schlote das 1200 Grad heisse
 Gestein spukte ging dies mit einem ohrenbetaeubenden Knall und einer heissen Druckwelle einher, die einen ein Stueck
 nach hinten taumeln lies. 
Es war atemberaubend und furchteinfloessend zugleich und die Fotos die dabei entstanden sprechen sicherlich fuer sich:)Am naechsten Tag goennten wir
 uns nach einem 2h Marsch zur Ostkueste, mit ihren weissen Sandstraenden (siehe Bild), noch ein 
einheimisches Essen (das beste das wir je in Vanuatu hatten). 

Um gegen Abend meiner Sucht nach Vulkanen noch einmal zu froehnen, goennten wir uns den Luxus und fuhren wie die
anderen Touristen dieses Mal mit einem 4WD bis auf 500m an den Krater heran, das gibt’s nur auf Tanna – Yasur hat sein 
Versprechen gehalten.

Am Freitag hies es dann Abschied nehmen und wir flogen zurueck nach Efate – wieder einmal Port Vila – diesmal aber nur fuer einen Tag.










bald gibts hier auch videos...

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