Samstag, 24. Mai 2008

nachricht aus port villa

Wir sind nach einer aufregenden woche wieder in Port Vila angekommen und geniessen hier wieder die vorzuege des westlichen Lebens, denn auf den beiden Inseln, die wir in der letzten Wochen besucht haben mangelte es an allem: Strom, Autos, Strassen, nahrhaftem Essen...


Aber von vorne:


Wir brachen von Port Villa mit kleinen Propellermaschinen der Vanuatu Air zu der noerdlich gelegenen langgestreckten Insel Pentecost auf. Nach einem Zwischenstopp auf Santo landeten wir mit unserem winzigen 18 Sitzer auf dem "Flughafen" Lonorore.
Die erste Nacht verbrachten wir in unserem Zelt an einem wunderschoenen Kieselstrand im Waterfall Village, einem winzigen Dorf mit etwa 50 Einwohnern und einem Wasserfall (wer haette das gedacht). Der Dorflehrer haette uns am liebsten gleich dort behalten als freiwillige Lehrer und bot uns kostenlose Unterkunft und Verpflegung an, wer weiss vll. kommen wir ja naechstes Jahr im Sommer drauf zurueck.




Am naechsten Tag stand dann fuer uns das Naghol an. Bei dieser Tradition die wohl ihre bekannteste Kopie im modernen Bungeejumping findet, stuerzen sich wagemutige Maenner aus bis zu 30m von selbst gebauten Tuermen mit Lianen gesichert in die Tiefe. Wir sassen mit einigen wenigen Volounteers aus England und nur einer Hand Touristen im stroemenden Regen im Dschungel waehrend das rhythmische Gestampfe und die Gesaenge der Frauen die Springer (vom kleinen Jungen hin zum Clanchef) anfeuerten. Je nach Alter und Mut begangen sich die Springer dann auf ihre Platformen und wurden mit den eigens von ihnen ausgesuchten Lianen vertaeut, schliesslich nach endloser Anspannung, der Sprung! Der Springer landet mit dem Kopf in der vom Regen durchweichten Erde, die Lianen reissen die Platform ein und federn dadurch den Sturz, die Fotoapparate klicken. Einen kurzer Moment der Stille. Dann steht der Springer unverletzt aber leicht benommen auf. Alle atmen auf und jubeln und der naechste Springer macht sich bereit. Und in der Vorstellung der Menschen auf Pentecost wird dieser Sprung zur erfolgreichen Yamsernte im naechsten Jahr beitragen.

Am naechsten Tag sollte sich fuer uns die Gelegenheit bieten mit Jutta, einer oestereichischen Weltenbummlerin, ein sogenanntes Speedboot zur nahegelegenen Insel Ambrym zu teilen.


Mit nur mickrigen 15 Ps startet die Reise bei ruhiger See, fuehrt uns jedoch wenig spaeter durch Wellen, die unser Boot um das Doppelte ueberragen. Die zu ueberquerende Passage ist zwar nur etwa 10 km breit, das Speedboot ist aber alles andere als schnell und nach 2 Stunden mit Todesaengsten erreichen wir endlich die basaltische Steilkueste Nord Ambryms wo wir von Isaja in Empfang genommen werden. Bei ihm hat sich Jutta in einen Bungalow eingemietet und wir entschliessen uns vor seinen wunderschoenen Huetten auf der Steilkueste zu campen, um bei gutem Wetter mit Jutta gemeinsam die Insel zu durchqueren und den Vulkan Mt. Marum zu besteigen. So sparen wir uns einen eigenen Guide und koennen unsere angeschlagene Urlaubskasse sich ein wenig erholen lassen.





Der Mt. Marum





Zum Mt. Marum sind wir am Dienstag bei strahlendem Sonnenschein nach einem total veregneten Montag aufgestiegen. Nach 3 Stunden strammer Wanderung ueber einen gut ausgebauten Pfad durch dichten Dschungel und Plantagen erreichen wir die Caldera. Die Vegetation ist spaerlich, die Landschaft gepraegt von vulkanischer Asche und Lava. Jetzt wird klar warum wir soviel Wasser mitschleppen mussten. Brittas Rucksack wiegt somit 15kg, meiner 21kg - was eine Plackerei! Nach 4 h haben wir unser Lager erreicht. Wir stellen unser Zelt auf und machen uns gegen Nachmittag auf zum Mt. Marum. Der Mt. Marum beitet einen von nur drei weltweit aktiven Lavaseen. Natuerlich stellt man sich jetzt ein Bild von einem grossen brodelnden See aus fluessigem Gestein vor, haben wir auch. Allerdings sahen wir nachdem wir durch steile Bachbetten und ueber duenne Bergkaemme gestiegen waren durch eine dichte Schwefeldioxidwolke in einem gigantischen Krater von midestens 500m Tiefe und ganz unten nur zwei kleine brodelnde Loecher. Aber die hatten es in sich: Laute Explosionen, beissende Gase und bei Betrachtung durch das Teleobjektiv 1200 Grad heisse wie Honig fliessende Lava die aus dem See schoss. Der See selbst hat etwa einen Durchmesser von 45 m, ist allerdings teils von einer ausgekuehlten Basaltkruste ueberzogen.



Nach einer sternenklaren Nacht in der Caldera mit Ausblick auf Mt. Marum und den Mt. Benbow ging es am naechsten Tag ueber die Aschelandschaft auf die Suedseite der Insel, wo wie noch zwei Tage in einem Bungalow mit 3mal taeglich Reis und Dosenthunfisch das Auspannen versuchten und noch einen geheimnisvollen ROM-Dance der Locals sahen (natuerlich kostet der ganze Spass etwas, ohne ein paar tausend Vatus zieht sich kein Einheimischer mehr ein Kostuem an - danke nochmals an Jutta fuer die Einladung!) bevor es dann heute wieder zurueck nach Villa ging. Ausgangspunkt fuer die naechste Tour, diesmal auf die suedlichen Inseln...


Doch halt, die Huehner muessen noch an Bord des Flugzeugs :)



Ja hier laeuft halt alles etwas anders im Flugverkehr, da liest auch schon mal der Pilot waehrend des Fluges Zeitung;)






wir...


1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Wäre der Bungeesprung in Farbe, hätte ich ihn dir vielleicht abgekauft - vielleicht. . .